Dejlig: Über die Schönheit des Lebens. (M)Eine Einführung.
Wenn die Leute zum ersten Mal den Namen meiner Coachingpraxis hören, sorgt das im Allgemeinen für Nachfragen (Wie spricht man das aus? Ist das richtig geschrieben? Was soll das denn heißen, ist das überhaupt ein Wort?) oder zu einer Interpretation hin zu bereits bekannten Begriffen (Aus sicherer Quelle weiß ich, dass ich für unterschiedliche Leute Darjeeling heiße und muss jedes Mal lachen, wenn ich daran denke. Dafür danke und liebe Grüße an Euch! 😉).
Aber was bedeutet Dejlig denn nun wirklich, wie spricht man es aus und warum habe ich meine Brand so genannt?
Das Wort dejlig kommt aus dem Dänischen und bedeutet schön (je nach Übersetzung auch herrlich, prächtig, lieblich und reizend). Ich habe mich bereits 1999 in dieses Wort verliebt, als ich für mein Studium von Niedersachsen in das schöne Flensburg gezogen bin und dort angefangen habe, im Rahmen meines deutsch-dänischen Studiengangs die dänische Sprache zu erlernen. Den Studiengang habe ich bald darauf gewechselt, die Liebe zur Sprache aber ist geblieben (ich bin heute promovierte Linguistin), ebenso wie der Begriff dejlig, der im Laufe der Jahre nicht nur obligatorischer Bestandteil meiner diversen Mailadressen und Nutzernamen in den sozialen Medien gewesen ist, sondern auch einen für mich ganz zentralen Bestandteil meines Lebens ausmacht, nämlich den der Schönheit – in mir, meinem Handeln und meinem Umfeld.
Dabei ist für mich nicht nur die unmittelbar sichtbare Schönheit von Bedeutung – also beispielsweise das Äußere (m)einer Person, ein bestimmter Architekturstil, eine besondere Blume -, sondern auch die Auswirkungen meines Handelns auf meine eigene Schönheit und all die Schönheit, die mich umgibt und damit wiederum positiv und nährend auf mich (und andere) wirkt.
Zum besseren Verständnis gebe ich im Folgenden ein erstes Beispiel zur Illustration meiner Perspektive. Das Thema ist allerdings meines Erachtens so komplex und vielfältig, dass ich von nun an in loser Reihenfolge für die einzelnen von mir als relevant empfundenen Bereiche jeweils eigene Texte veröffentlichen werde.
Beschränken wir uns also für den Anfang auf eine kleine Betrachtung meiner eigenen Schönheit als Frau – bekanntermaßen ein heikles Thema und etwas, mit dem sehr, sehr viele Frauen täglich struggeln.
Ganz grundsätzlich haben die meisten von uns bestimmt schon einmal den Ausspruch gehört, dass unser Körper unser Tempel ist, also etwas Heiliges und auch entsprechend wertschätzend behandelt und gepflegt werden sollte. Auf den damit verbundenen religiösen Bezug möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, finde ihn aber zumindest spannend. Die Römer sprachen von mens sana in corpore sano, also in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist und von den alten Griechen stammt der Ausspruch, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt. Es gibt unzählige weitere Zitate und Gedanken, die in dieselbe Richtung gehen, ich denke aber, dass die aufgeführten Beispiele ausreichen, um zunächst einmal zu zeigen, dass es weder die eine universelle, für alle gültige Schönheit gibt (und wir haben noch gar nicht angefangen, historisch sowie regional unterschiedliche Schönheitsideale zu berücksichtigen) und dass unser Körper unter Umständen nicht nur aus rein ästhetischen Gründen möglichst gut versorgt und behandelt werden sollte (für eventuell mitlesende Philosoph:innen sei noch angemerkt, dass ich auf die Unterscheidung von Körper sein und Körper haben hier nicht weiter eingehen werde, da ich das damit verbundene theoretische Konstrukt an dieser Stelle nicht unmittelbar zielführend finde).
Wie aber sieht unsere aktuelle Realität aus? Höchstgradig durch Social Media-„Ideale“ beeinflusste, meist relativ junge Mädchen entwickeln unterschiedlichste (Ess)Störungen, unterziehen sich fragwürdigen „Schönheits“operationen und entwickeln viel zu häufig gar keine echte Identität mehr, die es ihnen erlauben würde, ihre eigene, wahrhaftige Schönheit zu entdecken, zu kultivieren und sich selbst liebevoll zu begegnen mit all den daraus resultierenden positiven Folgen für sich selber, das Umfeld, die Welt. Dies gilt aber nicht nur für die jüngeren Altersgruppen. Auch viele Frauen im mittleren und höheren Alter sind von diesem Phänomen betroffen und versuchen oftmals über äußere, künstliche Faktoren ihre wahrgenommenen Defizite zu „heilen“ – wenig überraschend in den meisten Fällen erfolglos, kommt doch wahre Schönheit bekanntermaßen von innen. Auch wenn man sich über die Absolutheit dieser Aussage sicherlich streiten kann, so gibt es doch in der Forschung wenig Dissenz darüber, dass Selbstakzeptanz ein elementarer Schlüssel dafür ist, dass wir uns, unser Äußeres, unseren Körper selbst als schön empfinden.
Ohne tiefgehende Arbeit an uns selbst, unseren Bedürfnissen, Überzeugungen und Glaubenssätzen ist eine solche Form der Selbstakzeptanz und der damit im besten Fall verbundenen Selbstliebe jedoch nicht zu erreichen. Wenn wir uns also im Inneren nicht als schön empfinden, werden äußere Maßnahmen daran nichts Grundsätzliches ändern. Selbstakzeptanz (und auch Selbstliebe) bedeutet dabei im Übrigen nicht, im Status Quo zu verharren und sich etwaige vorhandene Probleme wie etwa eine ungesunde Lebensweise, zu wenig Bewegung, falsche Freunde oder Beziehungspartner:innen schönzureden! Vielmehr sollte im Prozess der Selbstannahme beleuchtet und reflektiert werden, in welchen Bereichen bislang ungenutztes Potential zu finden ist und welche Veränderungsprozesse angestoßen werden müssen, um dabei zu helfen, sich im eigenen Körper wohler, schöner und glücklicher zu fühlen und dadurch unter anderem in die Lage zu kommen, ebendiese Schönheit auch im Außen zu kreieren.
Diese gleichermaßen spannende wie herausfordernde Entwicklung kann unter anderem durch entsprechend ausgerichtetes Coaching nachhaltig unterstützt werden. Auch der Austausch und Abgleich der eigenen Gefühle und Wahrnehmungen in einem sicheren Rahmen gemeinsam mit anderen Frauen wird gerade durch den damit verbundenen Perspektivwechsel in vielen Fällen als hilfreich empfunden. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, melde Dich gerne, ich freue mich auf Dich!
Zum Abschluss dieses ersten Einblickes, den ich in einer Zeit geschrieben habe, in der dieser mir so wichtige Aspekt, durch das eigene Handeln Schönheit zu kreieren und damit einen positiven Impact auf die Welt zu haben, so relevant ist wie wohl schon lange nicht mehr, möchte ich Dich fragen:
Was tust Du heute, um die Welt schöner zu machen?
Alles Liebe!
Astrid